Der Vorstoß der Ukraine in die russische Region Kursk ist ein Wendepunkt

Kategorie: Pressemitteilungen
Erstellt: Montag, 09. September 2024

09.09.2024

ukraine 2050

Die Streitkräfte der Ukraine haben im August 2024 im Rahmen ihrer allgemeinen Strategie zur Selbstverteidigung einen kühnen Vorstoß in die russische Region Kursk unternommen.

Die erfolgreiche militärische Aktion der Ukraine in Russland hat nicht nur den Westen verblüfft, sondern auch den Kreml, indem sie die Verwundbarkeit Russlands sowohl gegenüber der NATO als auch gegenüber der oligarchischen Elite Russlands offengelegt hat. Diese Verwundbarkeit wird noch offensichtlicher, wenn der Westen davon absieht, russisches Gebiet zu schützen, indem er die Ukraine daran hindert, russische Angriffe am Ursprungsort, auf russischem Boden, zu neutralisieren.

Der Zweck des ukrainischen Vorstoßes nach Russland besteht nicht darin, die Grenzen der Ukraine durch die Eroberung zusätzlicher Gebiete zu erweitern, sondern darin, die Zerstörung des eigenen Territoriums durch eine Störung der russischen Militärlogistik und damit verbunden eine Verringerung der Anzahl vernichtender Angriffe aus der russischen Region Kursk auf die Grenzregionen der Ukraine zu erreichen.

Dieser Vorstoß wird Russland auch dazu zwingen, einen Teil seiner Soldaten und Reserven zum Schutz des eigenen Territoriums zu verlegen, anstatt Gebiete seines Nachbarn anzugreifen. Dies kann den Druck auf die ukrainischen Verteidigungskräfte in der Ostukraine verringern, die die territoriale Integrität der Ukraine und Europas heldenhaft verteidigen, obwohl sie zahlenmäßig unterlegen als auch unterbewaffnet sind, und sich unerbittlichen russischen Angriffen ausgesetzt sehen.

Dies unterscheidet den legalen Vorstoß der Ukraine in Russland klar von der illegalen Invasion Russlands in die Ukraine.

Im Umgang mit dem brutalen und autoritären Kreml, der einen unersättlichen imperialistischen Appetit hat, ist die einzige Sprache, die Fortschritte bringen und den dringend benötigten Wandel herbeiführen kann, eine Sprache der Stärke.

Die Ukraine spricht jetzt diese Sprache, und der Kreml wird dies unweigerlich zur Kenntnis nehmen müssen.

Die unmissverständliche Unterstützung des Westens für die Ukraine in dieser kritischen Phase wird dafür sorgen, dass der Kreml die Sprache der Ukraine laut und deutlich hört.

Die Absicht der Ukraine ist es, die notwendigen Voraussetzungen für mögliche Verhandlungen zu schaffen, um einen echten und gerechten Frieden zu erreichen.

Der berechtigte Vorstoß der Ukraine in die russische Region Kursk wird es dem Kreml ermöglichen, die selbstverständliche Wahrheit besser zu begreifen: Ein ausgehandelter Friedensplan zwischen Nachbarländern kann nicht gelingen, wenn ein Land Gebiete aufgeben muss, die von den Streitkräften des anderen Landes besetzt wurden. Dies zu begreifen, wird für den Kreml bei künftigen Friedensgesprächen sehr nützlich sein, was gleichzeitig auch im besten Interesse des Westens ist.

In diesen entscheidenden Momenten darf sich der Westen nicht von seiner selbstzerstörerischen Angst vor einer Eskalation überwältigen lassen und der schädlichen Versuchung unterliegen, Strategien zu entwickeln, wie die Ukraine verlangsamt werden kann, sondern er muss sich darauf konzentrieren, wie er die Ukraine unterstützten kann, um Russland endgültig zu stoppen und den ersehnten echten Frieden in Europa herbeizuführen.

Jetzt aber ist es an der Zeit, dass der Westen der Ukraine alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellt, um ihren Luftraum zu schützen und ihre Territorien zu befreien. Es müssen auch alle westlichen Beschränkungen für Langstreckenangriffe der Ukraine auf militärische Ziele in Russland aufgehoben werden, da diese Beschränkungen oftmals mit einem Embargo belegte westliche Komponenten und Technologien betreffen, die wiederum von Russland genutzt werden und in der Ukraine massive Verwüstungen anrichten.

Der Vorstoß der Ukraine in die russische Region Kursk ist nicht nur ein Augenöffner, sondern ein Wendepunkt, und der Westen kann seine positive Wirkung durch sofortige und sinnvolle Unterstützung der Ukraine verstärken.

 

eczolijEugene Czolij

NGO „Ukraine-2050“ Präsident

Honorarkonsul der Ukraine in Montreal
Präsident des Ukrainischen Weltkongresses (2008-2018)
Ehrenmitglied des Dachverbandes der der Ukrainischen Organisationen in Deutschland e.V.


Die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Ukraine-2050“ ist eine gemeinnützige Organisation, die gegründet wurde, um innerhalb einer Generation – bis 2050, die Umsetzung von Strategien für eine nachhaltige Entwicklung der Ukraine als völlig unabhängiger, territorial integraler, demokratischer, reformierter und wirtschaftlich wettbewerbsfähiger europäischer Staat zu fördern.

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